Die Straßen von Ehrenbreitstein – Wambachstraße
Die Wambachstraße ist eine der ältesten Straßen Ehrenbreitsteins. Sie war früher die Hauptverbindung vom Rheinübergang über das Kastell Niederberg in den Westerwald. Sie verläuft in Ost- West- Richtung neben dem ehemals auf der nördlichen Seite in einem offenen Bett zum Rhein abfließenden Mühlbach.
Seit Urzeiten floss hier der Wambach, von den Ureinwohnern auch „Wombach“ genannt. Hier hatte es schon sehr früh eine Bebauung gegeben. Weil ausser bei starkem Regen und daraus folgendem hohem Wasseraufkommen der Bach nur spärlich floss, wurde er als Fuhrweg genutzt und so auch „Fuhrbachstrasse“ genannt. Bis ins 19. Jh hieß sie dann auch „Wagenbachstrasse“.
In ihr stehen stehen viele historische Gebäude, die in ihren baulichen Ursprüngen aus dem 18. Jahrhundert stammen. Die Anfänge der Wambachstraße werden bis in mittelalterliche, ja sogar römische Zeit zurückdatiert.
In den Jahren des 30jährigen Krieges wurde 1636/37 Philippstal, so nannte sich die Residenzstadt damals, zu 90 % zerstört , so auch die Wambachstrasse, und in den folgenden 50 Jahren wurden sie nach und nach wieder aufgebaut. Damals waren all die Gebäude errichtet worden, die man in der heutigen Wambachstrasse teils umgebaut noch erkennen kann.
Obwohl die Wambachstraße mit einer durchschnittlichen Breite von sechs Metern eine verhältnismäßig schmale Straße ist, war sie doch bis Anfang des 18. Jahrhunderts der einzige Fahrweg zur Straße nach Niederberg, Arenberg und Montabaur.
Die Breite der Straße wurde bis zur Kanalisierung des Mühlbachs im Jahr 1843 noch durch den offen durchfließenden Bach beeinträchtigt, so dass praktisch die Wagen nur abwechselnd auf- oder abwärts fahren konnten.
Wambachstrasse 182
Das Gebäude wurde Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts wahrscheinlich an Stelle von zwei alten Häusern gebaut. Da es äußerlich ganz modernisiert wurde, ist es stilmäßig nicht mehr einzuordnen. Es war wohl von Anfang an als Mietshaus gebaut und immer von sechs bis sieben Parteien bewohnt. 1993 wurde das Haus vorerst durch die Familie Zorn zum letzten Mal ganz renoviert. 1857 war der Eigentümer der Stellmacher Johann Harner, 1883 der Leutnant a.D. Heinrich Müller. Dessen Erben sind noch aus dem Jahr 1902 als Besitzer überliefert. 1909 war die Witwe Ernst aus Frankfurt die Eigentümerin, 1921 der Stadtobersekretär Hermann Falkenhagen aus Frankfurt und schließlich 1938 Therese Falkenhagen aus Frankfurt.
Wambachstrasse 183
(in der Liste der Kulturdenkmäler in Ehrenbreitstein)
Blickfang des wohl im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts errichteten Barockgebäudes war immer die schöne, ehemals zweigeteilte Tür mit den Originalbeschlägen, die noch aus der Erbauungszeit erhalten ist. Die schriftlichen Quellen weisen für das Jahr 1857 Anna Koch (geborene Schwarz) als Hauseigentümerin aus. 1883 gehörte das Haus der Händlerin Magarethe Weiß, nach 1900 Johann Weiß aus Pfaffendorf. 1920 war der Koch Johann Philipp Bester der Besitzer, um 1925 erwarb es die Witwe Katharina Neuhaus. Dann gehörte es deren Tochter Therese und ihrem Mann Josef Nagel.
Die Erben verkauften das Haus Mitte der 80er Jahre an den Eigentümer des Gebäudes Helfensteinstraße 85, der es wiederum an einen Bauunternehmer weiter veräußerte. Das Gebäude wurde 1993 an einen Architekten verkauft, der es fachgerecht und im Sinne von Denkmalpflege und Stadtsanierung renovieren wollte.
Wambachstrasse 185
(in der Liste der Kulturdenkmäler in Ehrenbreitstein)
Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Mansarddach, teilw. Fachwerk (verputzt), auf annähernd viertelkreisförmigem Grundriss, 18. Jahrh. im Kern vor 1838 (Stadtbrand); straßen- und ortsbildprägend. Baujahr: vor 1636.
Was die Aussenfassade im jetzigen Zustand weitgehend verbirgt ist, dass zwar leider ca. 1/3 des Hauses abgerissen werden musste, dass aber 2/3 des Hauses erhalten wurde. Die neuen Besitzer haben es von innen nach außen saniert, Fachwerkbalken ersetzt /gestützt, Naturschiefer gedeckt, die vorgeschriebenen Holzsprossenfenster (19! an der Zahl) gesetzt, Bruchsteinwände im Innenbereich der alten Werkstatt zum Teil wieder freigelegt und die Stuckdecke im 1. OG saniert. Zur Intension der Architekten bzgl. des Neubaus: Dieser ist im Grundriss dem ursprünglichen Gebäudetteil nachempfunden: Hofeinfahrt an gleicher Stelle und Anzahl der Fenster im 1. EG blieben gleich.
Die Bewohner freuen sich natürlich zu Recht über das moderne Wohnhaus.
Diese Aufnahmen sind schon fast historisch zu nennen.
Das Haus 2008
So sah das Haus bis 2008 aus. Und es legte dem Dahl nicht unbedingt Ehre ein.
Hoftheater 2009
Zu den Kulturtagen 2009 wurde in dem Hof Theater gespielt. Zu sehen ist hier noch die alte Treppe.
2013
Der Hof in der Umbau- bzw. Abrissphase
Fachwerk 2013
Das Fachwerk des Hauses aus vermutlich dem 17. Jh. wurde zunächst frei gelegt, dann aber vollkommen zerstört.
Wambachstrasse 200
(in der Liste der Kulturdenkmäler in Ehrenbreitstein)
Das Haus wurde 1754 an Stelle eines alten Gebäudes vom Schlosser und Eisenwarenhändler Anton Sauer erbaut. Bei dem Objekt handelt es sich um ein zweigeschossiges Barockhaus mit großem, holzprofiliertem Zwerchhaus. Der Bau besitzt noch die originale Holztreppe und Stuckdecken in den Wohnräumen sowie eine wertvolle Eingangstür mit Schnitzornamenten. Heute gehört das Barockhaus zu den Gebäuden im Ehrenbreitstein, die weitgehend denkmalgerecht erneuert wurden.
Wambachstrasse 203
Das Haus hat eine Straßenfront von nur vier Metern Breite, auch die Hoffront ist mit nur fünf Metern sehr schmal. Durch seine Gesamttiefe von zehn Metern und dey Höhe von vier Stockwerken, bietet es im Inneren jedoch viel Platz. Ursprünglich war das Gebäude zweistöckig und hatte einen barocken Zwerchgiebel. Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde es aufgestockt. 1857 war der Privatier Adam Gram der Besitzer des Hauses, 1883 der Klempner Johann Löwener. Das Haus blieb bis Anfang der 30er Jahre im Besitz der Familie Löwener und wurde dann an Margarethe Marlow verkauft. Das Haus wurde 1975 vollständig renoviert.
Wambachstrasse 205
(in der Liste der Kulturdenkmäler in Ehrenbreitstein)
Mitte des 18. Jh. über älteren Grundmauern errichteter zweigeschossiger massiver Bau mit breitem Zwerchhaus und Giebel in verputztem Fachwerk. Tonnengewölbter Keller unter dem hinteren, nördlichen Teil des Gebäudes, in den der Brunnen, der unter der Außenwand liegt, hineinragt. Die Putzfassade setzt sich traufenlos im Zwerchhaus fort, erst der Giebel mit gebrochener geschwungener Kontur ist durch ein profiliertes umlaufendes hölzernes Gesims mit Schieferabdeckung eingefasst Die Fenster in schlichten Basaltrahmen in den beiden Vollgeschoasen sind nicht symmetrisch aufgeteilt, die rechte der drei Achsen ist im Erdgeschoss durch ein Schaufenster, im Obergeschoss durch ein gekuppeltes Fenster artikuliert, das Zwerchhaus durch die vier dicht gereihten Fenster weitgehend aufgezehrt. (Dem Zwerchhaus auf der Straßenseite hat ursprünglich wohl eines auf der Hofseite entsprochen, wie man aus den überkommenen kurzen Traufhölzern schließen konnte.)
Im Inneren Decken und Zwischenwände in Fachwerk mit Bimsausmauerung. Im Erdgeschoss führt der mit alten Sandsteinplatten ausgelegte Querflur zur Treppe an der Gebäuderückseite; die mit einem Geländer aus Brettbalustern bis in den Dachraum führt. An den Decken der beiden straßenseitigen Räume im ersten Obergeschoss Deckenstuck mit Mitteloval bzw. -vierpass und Rahmenleisten erhalten (ursprünglich ähnlicher Stuck im zweiten Obergeschoss).
Renovierungsarbeiten seit 2007, dabei ein barockes Türblatt mit zwei geschwungenen Feldern aus anderem Zusammenhang als Haustür eingesetzt, die hölzernen Fensterrahmen des Zwerc-hauses nach altem Vorbild erneuert, Dach straßenseitig neu in Schiefer eingedeckt und oberes Geschoss hofseitig neu errichtet Das gut erhaltene und wiederhergestellte Haus mit den zahlreichen erhaltenen Details wichtiges Zeugnis für das Bauen in der Residenzstadt des 18. Jh. und integraler Bestandteil des geschlossenen Straßenbildes der unteren Wambachstraße.
Entnommen dem Buch „Kulturdenkmäler in RLP. Stadt Koblenz 3.3 Stadtteile“
Wambachstrasse 206
Dieses ursprünglich barocke Haus war seit 1823 im Besitz der Metzgerfamilie Lehnhard. 1882 baute der Metzgermeister Clemens Lehnhard das Haus um. Es erhielt ein drittes Stockwerk und einen Kniestock aufgesetzt. Das Haus, das über 90 Jahre im Besitz der Familie Lehnhard war, wurde nach 1914 an den Händler Heinrich Maag verkauft. 1925 war der Kaufmann August Albrecht der Besitzer und 1927 der Anstreicher Mathias Krecken. Der jetzige Eigentümer ließ das Haus renovieren.
Wambachstrasse 208
(in der Liste der Kulturdenkmäler in Ehrenbreitstein)
Das Haus wurde 1717 erbaut. Auffallend ist die Ähnlichkeit mit den fünf in der Hofstraße von Ravensteyn erbauten Häusern . Auch das Haus Wambachstraße 208 hatte ursprünglich ein schmales Zwerchhaus. Ebenso besitzt es ein hohes Sockelgeschoss und weist die gleichen steilen Seitengiebel mit den Eckvorsprüngen auf.
Original erhalten sind die Stuckdecken, die Türen zum Treppenhaus mit den Originalbeschlägen und das Treppengeländer in den oberen Stockwerken. Eigentümer des Hauses waren 1857 der Zimmermann Christian Müller, 1883 der Kutscher Johann Staudt und 1901 der Schlosser Georg Schmidt.
Dieser baute 1901 das Dachgeschoss aus und ersetzte das schmale Zwerchhaus durch eine breitere Konstruktion, die 1944 zerstört wurde. Das Dach wurde dann in seiner heutigen Form ausgebaut. Außerdem baute Schmidt die beiden Räume im Erdgeschoss zu Ladenlokalen um. 1920 war der Besitzer der Eisenwarenhändler Georg Leber, der das Haus 1965 an Werner Würzberger verkaufte. Das Gebäude ist heute vollständig saniert und dient als Wohn- und Geschäftshaus für den Malermeister Paul Würzberger.
Wambachstrasse 209
(in der Liste der Kulturdenkmäler in Ehrenbreitstein)
Nach der Form des Zwerchgiebels zu urteilen, wurde das Haus Wambachstraße 209 um die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. 1857 war der Eigentümer Kanzlist Karl Mink, 1883 gehörte das Haus dem Bäcker Mathias Röser. Um 1894 vermietete der neue Besitzer, der Gemüsehändler Jakob Schreiber, die Bäckerei an den Bäckermeister Peter Böhmen. 1902 hatte Böhmer seine Bäckerei in die Wambachstraße 202 verlegt, wo sie noch bis in die 50er Jahre bestand.
Das Haus 209 erwarb dann 1902 der Bäcker Johann Halfmann, der noch im gleichen Jahr die Schaufensterfront „modern“ umbauen ließ. Die Bäckerei bestand noch bis in die 50er Jahre, dann erwarb der Eisenwarenhändler Otto Eeber das Haus. Er verkaufte es 1965 an den Lebensmittelkaufmann Paul Diehl. Das Haus befindet sich noch im Besitz der Familie Diehl, die es vollständig renoviert hat.
Interessant ist das Schaufenster im Erdgeschoss, in welchem ein Modell der Gasse „Am Treppchen“ zu sehen ist.