118 m über Koblenz – die Festung Ehrenbreitstein
Wehrhafte Besiedelung seit grauer Vorzeit
Die berühmteste Koblenzer Sehenswürdigkeit ist die weltbekannte Festung Ehrenbreitstein, auf einem bis zu 118 m hohen Felsen gegenüber der Moselmündung gelegen. Dieser mächtige Berg wurde, wie neueste Ausgrabungen belegen, bereits vor über 3000 Jahren besiedelt und befestigt. Funde im Ortskern von Ehrenbreitstein belegen, daß bereits Kelten und Germanen hier siedelten. Und schon im Jahre 49 n. Chr. war ein Rheinübergang über eine römische Brücke möglich.
Auf drei steilen Bergflanken thronend wirkt die Festung von der Rhein-Seite her uneinnehmbar. Ihre natürliche Schwachstelle zeigt sich jedoch auf der Rückseite, das natürliche Hindernis ist geradezu eine Einladung für Angreifer. Zur Preußenzeit wie schon Jahrtausende zuvor wurden deswegen Schutzvorkehrungen gebaut. Bei archäologischen Grabungen wurden unlängst Gräben und Hinweise auf Holzpalisaden entdeckt, die wahrscheinlich bronzezeitliche Menschen schon vor 3.000 Jahren zum Schutz ihrer Siedlungen auf dem Ehrenbreitstein in Richtung nördliches Plateau errichtet hatten.
Unzählige Touristen besuchen jährlich diese gewaltige preußische Festung, genießen die grandiose Aussicht von der Festung über den Rhein, die Mosel und das Deutsche Eck.
Die Festung Ehrenbreitstein ist eine seit dem 16. Jahrhundert bestehende, ursprünglich kurtrierische, später preußische Befestigungsanlage gegenüber der Moselmündung bei Koblenz. Ihr barocker Vorgängerbau, der auf eine um das Jahr 1000 errichtete Burg zurückging, war zeitweilig Residenz der Kurfürsten von Trier und wurde 1801 von französischen Revolutionstruppen geschleift.
In ihrer heutigen Gestalt wurde die Festung zwischen 1817 und 1828 unter Leitung des
preußischen Ingenieur-Offiziers Carl Schnitzler neu errichtet.
Sie ist Teil eines Systems militärischer Befestigungen um die Stadt Koblenz herum, welches auch als Festung Koblenz bezeichnet wird. Von der preußischen Armee bis 1918 militärisch genutzt, diente die Feste Ehrenbreitstein im System der Koblenzer Festungswerke der Sicherung des Mittelrheintals und der gesamten Verkehrsinfrastruktur, d.h. Bahnwege und Flussübergänge, bei Koblenz.
Heute ist sie Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz und beherbergt das Landesmuseum Koblenz, die Koblenzer Jugendherberge, das Ehrenmal des Heeres sowie verschiedene Verwaltungsstellen. Seit 2002 ist die Festung Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Oberes Mittelrheintal“. Das Vorgelände der Festung war zur Bundesgartenschau 2011 in Koblenz Teil des Veranstaltungsraums.
Die Verwaltung der im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz stehenden Burgen, Schlösser und Altertümer hat ihren Sitz auf der Festung Ehrenbreitstein. Sie wurde im Mai 1998 unter der Bezeichnung „Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz“ als Abteilung des Landesamtes für Denkmalpflege neu gebildet. Sie steht in der Nachfolge der Verwaltung der staatlichen Schlösser Rheinland-Pfalz. Die mehr als 2000 Jahre alte Geschichte des eigentlich noch so jungen Landes Rheinland-Pfalz brachte eine Vielzahl von Römerbauten, Burgen und Schlössern hervor. Die Pflege dieser Kulturbauten und Erhaltung für künftige Generationen ist Aufgabe dieser Institution. Gleichzeitig sollen die Denkmäler touristisch erschlossen und somit einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden.
Eine frühe Zeichnung der Burgen Ehrenbreitstein und Helfenstein findet sich auf dieser Internetseite