Die Bauzeit

Die Contregarde links gehört zum ersten Bauabschnitt des preußischen Oberehrenbreitstein. Die Grundsteinlegung auf dem Oberehrenbreitstein erfolgte am 6. Juni 1817 an der Ravelinspitze, wenige Tage nachdem die Detailplanungen für die Feste Ehrenbreitstein vom Kriegsministerium genehmigt worden waren.

Der Ablauf der Feier zur Grundsteinlegung ist überliefert in einem Tagebuch von Karl Hartmann, gedruckt in Dewora, Joseph Victor: „Ehrendenkmal“. Bauleitender Ingenieur war Carl Joseph Heinrich Schnitzler (1789-1864). Von ihm stammen auch die Fassadenentwürfe für den Oberehrenbreitstein und Fort Asterstein.

Die Bauarbeiten an der Contregarde links hatten jedoch bereits im August 1816 begonnen, als nur der von Franz Joseph Le Bauld de Nans et Lagny (1767-1844) erstellte Generalplan

existierte. Diese Situation ist typisch für den Bau der Festung. In frühen Berichten wird immer wieder auf die Tatsache hingewiesen, daß der Bau ohne Vorlage detaillierter Pläne begonnen wurde.

Im Sommer 1819 war die Hauptenceinte des Oberehrenbreitstein fertig gestellt, der Innenausbau im Herbst 1820 abgeschlossen. 1823 wurde die Contregarde links erstmals mit Truppen belegt. Diese Zeit wurde vermutlich abgewartet, damit die Bauten austrocknen konnten.

Die Bauausführung folgte weitgehend dem Entwurf. Änderungen, die während der Bauarbeiten vorgenommen wurden, betrafen Detailfragen. Betroffen waren wichtige Veränderungen im Bereich der Dacheindeckung, der Dachentwässerung und Abdichtung. Sie waren exemplarisch für die Gesamtzahl der Versuche und Neuerungen auf dem Bauplatz Festung Ehrenbreitstein.