Nachdem Mitte des 18. Jahrhunderts die Verwaltung des Kurstaates für über 50 Jahre nach Ehrenbreitstein verlegt worden war, ließ Kurfürst Franz Georg Schönborn zwischen 1739–1749 nach Plänen von Balthasar Neumann von Johannes Seiz einen prächtigen Verwaltungsbau am Fuße des Ehrenbreitsteins errichten als Erweiterung zu seinem Wohnsitz, Schloss Philippsburg. Die kurfürstliche Verwaltung nahm in dem sogenannten Dikasterialgebäude ihren Sitz ein. Das Gebäude wurde seit 1739 nach Plänen Balthasar Neumanns von Johannes Seiz errichtet. Die Fensterarchitektur weicht von den sonst bei Neumann üblichen Formen ab. Die Innenräume sind in allen Geschossen gewölbt, im Mittelteil war ursprünglich ein durchgehender Saal. Die ursprüngliche Innenausstattung ging verloren.
In unmittelbarer Nachbarschaft stand ursprünglich das Schloss Philippsburg. Dieses wurde von den Franzosen zerstört. Das Dikasterialgebäude blieb jedoch erhalten. In dem weltlichen Verwaltungsbau des Kurfürsten von Trier war unter anderem das kurfürstliche Gericht untergebracht.
Der Bau diente zwischenzeitlich auch als Residenz, Truppenunterkunft, Lazarett, Sitz der nassauischen Regierung und Proviantmagazin. 1936 wurde das Dikasterialgebäude zu Bürozwecken umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde es teilweise zerstört und 1947 wieder aufgebaut.
Im Giebel befindet sich ein riesiges, von Löwen gehaltenes Wappen, darüber die Justitia sowie seitlich ein Posaunenengel. Ein durchgehender Saal war ursprünglich im Mittelteil. Die ursprüngliche Innenausstattung ging verloren.
Das Dikasterialgebäude (Hofstraße 257/257a)
Das ehemalige Regierungs- und Verwaltungsgebäude von Kurtrier ist ein parallel zum Rhein hin ausgerichtetes dreigeschossiges Gebäude. Die Anlage von 25:4 Achsen ist mit flachen Mittel- und Eckrisaliten sowie einem Satteldach mit Mansardendächern über den Risaliten ausgestattet. Die stichbogigen Fenster sind zu Kolumnen zusammengefasst. Die jeweils siebenachsigen Eckrisaliten sind durch gebäudehohe rustizierte Pilaster eingefasst, die in der Mitte jeweils ein pilastergerahmten Eingang mit Sprenggiebel besitzen. Die zentralen drei Achsen haben in der Dachzone eine Balustradenreihe mit Vasenaufsätzen. Der dreiachsige Mittelrisalit mit glatten Pilastern nimmt den Haupteingang auf und besitzt einen Giebel mit gebrochener geschweifter Kontur, in dem das von gekrönten doppelschwänzigen Löwen gehaltene Wappen des Kurfürsten Franz Georg von Schönborn angebracht ist. Der Giebel ist von drei Figuren bekrönt, die die Personifikationen von Wissenschaft, Justitia und Landwirtschaft (v. l. n. r.) darstellen sollen. Dazu kommen außen Putten mit zugehörigen Attributen. Hinter den größeren rundbogigen Fenstern in der Mitte, die einen vorgeschalteten Balkon mit schmiedeeisernen Gittern haben, befindet sich der Festsaal.
Im Inneren sind alle Räume gewölbt, bis auf die Räume in ersten und zweiten Obergeschoss auf der Rückseite, die bei einem Bombeneinschlag während der Luftangriffe auf Koblenz zerstört wurden. Die Treppenhäuser sind in den rückwärtigen Ecken des Gebäudes eingebaut und mit vorgelegten Termenpilastern versehen. Von der ursprünglichen Innenausstattung ist nichts erhalten geblieben.
Krummstall
Der hinter dem Dikasterialgebäude gelegene Krummstall ist ein schmuckloser dreigeschossiger Bau zu 41 Achsen, von denen die mittleren 15 Achsen auf segmentförmigen Grundriss nach hinten ausschwingen. Ein niederes Geschoss wurde 1880 aufgesetzt. Die stichbogigen Fenster sind andersfarbig gerahmt. Die Kanten des Baus und die mittlere Achse sind mit Lisenen versehen. Mittig ist eine Kartusche mit dem kurfürstlichen Wappen angebracht. Das Erdgeschoss ist kreuzgratgewölbt, teilweise von gusseisernen Säulen gestützt.
Der Krummstall
Der Krummstall ist ein ursprünglich 3-geschossiger Bau, 1744-47 nach Plänen von Balthasar Neumann erbaut. Das 4. Geschoss stammt aus dem 19. Jh.
Der hinter dem Dikasterialgebäude gelegene Krummstall ist ein schmuckloser dreigeschossiger Bau zu 41 Achsen, von denen die mittleren 15 Achsen auf segmentförmigen Grundriss nach hinten ausschwingen. Ein niederes Geschoss wurde 1880 aufgesetzt. Die stichbogigen Fenster sind andersfarbig gerahmt. Die Kanten des Baus und die mittlere Achse sind mit Lisenen versehen. Mittig ist eine Kartusche mit dem kurfürstlichen Wappen angebracht. Das Erdgeschoss ist kreuzgratgewölbt, teilweise von gusseisernen Säulen gestützt.
Der Marstall (Hofstraße 257 c)
Der Marstall wurde 1762 von Johannes Seitz erbaut.
Südlich des Krummstalls schließt sich der Marstall an. Der zweigeschossige Bau mit Mansardendach besitzt zwei spitzwinklig zueinander liegende Flügel, wobei der hintere Flügel die nördliche Grenze des kurfürstlichen Jachthafens darstellte. Der zum Rhein zeigende Flügel nimmt den Haupteingang auf, der mit ionischen Doppelpilastern versehen ist. Darüber ein hohes hervorgehobenes Gebälk, das vor dem Dach freistehend eine vollplastische Gruppe eines steigenden Rosses mit Stallknecht, flankiert von Obelisken mit Fahnen, Instrumenten und Kurhut, trägt. Die Gliederung des mit rustizierenden Pilastern ausgestatteten Baus spiegelt die Gestaltung des Dikasterialgebäudes wider. Das Erdgeschoss, in dem sich ursprünglich 69 Pferdeboxen befanden, ist kreuzgratgewölbt, gestützt von stark toskanischen Säulen aus Basalt.