Henriette Sontag

Deutsche Opernsängerin

geboren: 03. Januar 1806 in Koblenz
gestorben: 17. Juni 1854 in Mexico-Stadt

Eine Beziehung zu Ehrenbreitstein lässt sich hier nur über den mehrmaligen Umweg über Ludwig van Beethoven und seiner Mutter, Maria Magdalena van Beethoven, geboren als Maria Magdalena Keverich in Ehrenbreitstein herstellen.

Henriette Sontag wurde am 3. Januar 1806 in Koblenz als Tochter des Sänger und Schauspielers Franz Sontag und der Schauspielerin und Tochter eines Koblenzer Beamten Franziska Markloff geboren. Ihr eigentlicher Geburtsname lautete Getrude Walpurga. Ihre Eltern wirkten beide in einer Gruppe wandernder Komödianten mit und so wurde auch Henriette früh auf das Leben auf der Bühne vorbereitet Ihr Schauspieldebüt gab sie im Alter von nur fünf Jahren am 5. März 1811. Ihr Gesangsdebüt gab sie im Jahr 1814 in einer Aufführung von Ferdinand Kauers Das Donauweibchen. Ab 1817 studierte sie Klavier und Gesang am Prager Konservatorium, wurde 1821 jedoch aufgrund verbotener öffentlicher Auftritte entlassen. Nach diversen Rollen am Prager Ständetheater und einem Gastspiel in Wien, wurde sie 1823 an die Vereinigten Wiener Theater verpflichtet, wo sie große Rollen übernahm und u.a. Carl Maria von Weber und Gioachino Rossini begeistern konnte.

In Wien traf sie auch Ludwig van Beethoven und wurde schließlich für die Sopranpartie der Uraufführung seiner 9. Sinfonie am 7. Mai 1824 engagiert.

In den folgenden Jahren ihrer Karriere gewann sie auch im Ausland immer weiter an Popularität, wurde an eine Vielzahl berühmter Theater berufen und gab Konzerte in ganz Europa. Heimlich heiratete sie 1828 den sardischen Diplomaten Carlo Conte Rossi und zog sich in der Folge ab 1830 immer mehr aus dem öffentlichen Konzertleben zurück, bevor sie, aufgrund ungünstiger finanzieller Umstände, ab 1849 wieder zum Theater zurückkehrte und erneut zahlreiche Erfolge in ganz Europa feiern konnte.

Ihre letzten Konzerte gab sie (ebenfalls erfolgreich) in Amerika. Sie starb am 17. Juli 1854 in Mexico infolge einer Choleraepidemie. Henriette Sontag wird als eine der populärsten und bedeutendsten Opernsängerinnen und Koloratursoprane ihrer Zeit angesehen und kann aus heutiger Sicht als einer der ersten „Stars“ im heutigen Sinne angeführt werden.

Nach Koblenz kam sie im Zuge ihres „Comebacks“ am 16. Dezember 1851, wo sie am Koblenzer Stadttheater auftrat und von den Anwesenden in höchstem Maße und mit einem Fackelzug gefeiert wurde. Ihrer Heimatstadt fühlte Sie selbst sich allerdings nicht besonders verbunden. So schrieb sie 1852: „Prinzessin von Preußen behauptet, sie fühle sich unbeschreiblich glücklich in meinem Nestchen von Vaterstadt, was ich aber weder begreife noch glaube. Ich könnte um keine Welt dort leben.“

Quelle: Bachelorarbeit von Pascal Forneck

Henriette sontag in her donna anna costume 1831, painting of paul delaroche

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