Personen, die in Verbindung mit Ehrenbreitstein stehen

Hermann Joseph Klepper
Proviantamtassistent

geboren: 28.08.1789 in Koblenz
gestorben: 22.11.1850 in Koblenz (evtl. Ehrenbreitstein?)

Über Hermann Joseph Klepper ist relativ viel bekannt, denn es liegt mir ein maschinengeschrieber Lebenslauf vor, der ca 1819/20 verfaßt wurde. Da die Schreibmaschine erst 1868 erfunden wurde, handelt es sich bei dem vorliegenden Lebenslauf um eine später geschriebene Kopie, so ist sie auch bezeichnet. Ich habe Format und Text im Original übernommen. Der Lebenslauf endet ohne Unterschrift und Datum.

Alle Unterlagen wurden zur Verfügung gestellt von Herrn Dr. Karl Ernst Klepper, einem Nachfahren des Hermann Joseph Klepper.

 

Lebenslauf

von Hermann Joseph Klepper, geb. 28.08.1789, gest. 22.11.1850
(verfaßt ca 1819/20)

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Geboren den 28ten August 1789 verblieb ich bis
in mein 9tes Jahr bey meinen Aeltern, welche mir
bis dahin, da in den Schulen zu der Zeit zu viel Franzö-
sischer Freyheits-Sinn herrschte, einen Privat-Lehrer,
mit zehn Jahren kam ich in das Institut des
Herrn Dechant Bausch in Münster Mayfeld
woselbst ich 3 1/2 Jahr zubrachte, von hier gieng
ich nach Nassau Weilburg auf das Gymnasium
verblieb daselbst 1 1/2 Jahr kam hierauf nach
Maynz um die Handlung zu Erlernen; nach Ver-
lauf der Lehrzeit conditionierte
ich noch 2 Jahre als Handlungsdiener, während dieser
Zeit starb meine Mutter, (mein Vater war schon
12 Jahre vorher verstorben) welches meine Anwesenheit
zu Hause nöthig machte; nachdem ich hier mit meiner
Schwester die Familien Angelegenheiten beseitigt
hatte, zeigte sich mir eine dem Scheine nach sehr günstige
Gelegenheit mich zu etablieren;
ich assosirte mich demnach einem gewissen
Berg und etablirte eine Papiermühle bey Mayen
allein dieses Geschäft gieng nicht nach Wunsch, theils durch die
Beschränktheit des Verkehrs theils durch andere Unfälle
und besonders dadurch, daß mein Mitgesellschafter kein
solider Mlann ward, und gab daher das Geschäft 1814 auf und trat
dem damaligen Aufrufe an die Bewohner des Mittel Rheines zufolge
als freywilliger zu den Jägern, dasselbe that ich
im Juny 1815, marschirte als Führer eines Freywilligen
Schützen Detachements mit nach Frankreich, und trat
nach erfolgter Rückkehr die stelle als Commandantur Secretär
hierselbst an.
späterhin (wurde ich) auf dem Bureau des Herrn Kriegs-Rath Langheinrich

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beschäftigt (war), wurde ich von Hochderselben zum II.
Controlleur bey dem hiesigen Proviant Amte vorgeschlagen
vom verstorb. Proviantmeister Bogdahn geprüft und als tauglich
diesen Posten bekleiden zu können anerkannt, aber nach der
unvorgreiflichen Meinung
desselben (:X:) blos mit 15 Thaler Gehalt, welches jetzt auf
16.16 monatlich gestiegen ist, unterm
22ten 9ber 1816, angestellt. *(X weil er glaubte, daß
ich mich einesweilen mit einer Assisten Stelle begnügen
konnte, indem mir die Aussicht zur Controlleur Stelle
ja bliebe).
Im October 1817 wurde ich nach Ehrenbreitstein zur Übernahme und Verwaltung der
dortigen Magazine commandirt, welches ich bis zu deßen
Auflösung 1819 verwaltete, hiernach sodann wieder
zu dem Proviant Amte dahier herangezogen, wo ich
seitdem bis jetzt noch beschäftiget bin.

Hermann-Josef Kleppers Zeit im Proviantamt endet laut Entlassungs-Urkunde des Kriegsministeriums Berlin am 12. Juni 1830. Sie dokumentiert eine Pension ab 1. 7. 1830 über 120 Thaler jährlich in monatlichen Raten. Die Urkunde wurde als versiegelter Brief „An den pensionierten Magazin Assistenten Herrn Klepper (Coblenz durchgestrichen) Thal zugestellt; Abgangsstempel BERLIN 18.6., Eingangsstempel COBLENZ 23. 6. ; Zusatzvermerk „Militarièe“.

Hier der Entlassungsbrief