Die Plätze von Ehrenbreitstein – Am Platz

Am Platz 23.07.2011

Foto: Kurt Singer 23.07.2011

Am Platz 22.04.2022

Am Platz 251
Foto: Kurt Singer 22.04.2022

Aus dem Umwallungsplan des “Fleckens Ehrenbreitstein“ des Peter Türk von 1625 ist noch ersichtlich, dass der Platz am westlichen Rand des Junkerhofgeländes schon bestanden hat und dass bereits damals vier Gassen auf ihn zuliefen, die Lielsgasse, die Braunsgasse, die Collnotsgasse und die Steilsgasse.

Später hieß er „Platz an der Heuscheuer“ nach der hier stehenden großen kurfürstlichen Heuscheuer = Scheune. Mit dem Bau von Mietshäusern in der Charlottenstraße und Am Platz ging auch der Bau einer Tiefgarage und die anschließende Neugestaltung des ganzen Platzes einher.

Zum Platz führen heute fünf Gassen: von der Wambachstraße aus die Steilsgasse, die Collnotsgasse und die Braunsgasse, vom Markt aus die Lielsgasse, und von der Charlottenstraße aus die Josef-Breitbach-Gasse, das frühere Schulgässchen. Die Trottgasse, welche von der Hofstrasse kam, wurde im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen Dähler Eck abgerissen und wird heute vom Gesundheits Center überbaut.

Den Ostrand des Platzes schließt das Gelände des Junkerhofs (Charlottenstraße 50) ab, in welchem sich heute der Polizeiposten befindet.

Am Platz 251

Ca. 1750 erbaut durch den Hofmaurer Joseph Kotz. Traufständiger Bau an der Ecke Lielsgasse/Am Platz. Abgewinkelter Grundriss mit 5 Achsen zur Lielsgasse, Mansarddach mit einachsigem Zwerchhaus, an der Abwinklung bzw. Giebelseite zum Platz jeweils eine Achse. Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, die Fassade im 19. Jh stuckiert, originale Haustür verändert erhalten. Im Inneren Treppe mit Brettbalustern und Stuckrahmendecke erhalten.

Das Haus um 1940

Am Platz 234 / 235 (Bildmitte), links daneben Haus Nr. 236

Das Haus 235 wurde zwischen 1860 und 1880, wahrscheinlich an Stelle von zwei alten Gebäuden gebaut. Das neue Haus war ursprünglich dreigeschossig, das Dach hatte sechs Gauben. Die nachweisbaren Besitzer waren 1883 war der Metzger Johann Lehnhard, um 1900 der Schlosser Heinrich Billaudelle, 1909 der Schreinermeister Friedrich Heibel. 1946 baute sein Sohn, Schreinermeister Friedrich Heibel, ein viertes Stockwerk auf das Gebäude, dessen Dachstuhl im Krieg ausgebrannt war.

In den fünfziger Jahren kaufte Heibel das Haus 234 (helleres schmales Haus rechts ) von der Familie Diewitz, die früher hier ihr Kohlenlager untergebracht hatte. Spater verkaufte Heibel an den Bauunternehmer Jackmuth, der beide durch die Kriegswirren beeinträchtigte Häuser – deren Erdgeschosse nicht mehr genutzt wurden und überhaupt einen baulich-technisch schlechten Eindruck machten – vollständig umbaute und renovierte.

Am Platz 236

Das alte Gebäude 236 wurde 1983 abgerissen. An der selben Stelle entstand ein Neubau, der als Novum für Ehrenbreitstein aus Platzgründen das alte Braunsgässchen ab dem ersten Stockwerk mit überbaute.

Das Haus verfügt in jedem Stockwerk über lediglich ein Zimmer.

Am Platz 251 (in der Liste der Kulturdenkmäler in Ehrenbreitstein)

Das Haus Am Platz 251 mit einem Mansarden- Walmdach wurde um 1760 vom Hofmaurermeister Josef Kotz gebaut, der auch als Maurerpolier am Bau des Dikasterialgebäudes (1738-48) mitgewirkt hatte. Wahrscheinlich erbaute Kotz auch die Gebäude 228 und 231 in der Lielsgasse, da das Haus 251 fest an den letztgenannten Bau angefügt wurde. Die Frau des Maurers betrieb darin noch um 1780 eine Gastwirtschaft.

1845 ging das unterkellerte Haus an die Familie Diewitz, welche dann fast 140 Jahre Besitzer war und dort ihre Schmiede und Schlosserei, ab 1900 dazu noch einen Kohlenhandel betrieb. Das Gebäude befand sich immer in einem zufriedenstellenden Zustand, wobei das Erdgeschoss hochwasserbedingt lange nur als Garage und Keller genutzt wurde.1986 erwarb die Stadt Koblenz das Haus, die es nach umfassenden gutachterlichen Untersuchungen wiederum dem Bauunternehmer Rosenbach verkaufte. 1989/ 90 wurde es innen und außen stilgerecht renoviert, obwohl konstruktive Teile geschädigter waren als erwartet. Mit dem Brunnen ist es heute ein Schmuckstück für das Dahl.